Was passiert bei einer allergischen Reaktion ?

PollenIm Falle einer Sensibilisierung gegen Blütenpollen (s. Abb.) kommt es bei einem Kontakt dieser Pollen mit den menschlichen Schleimhäuten in Nase, Rachen und Auge zu einer Immunreaktion. In den Schleimhäuten befinden sich Abwehrzellen (sog. Mastzellen), die für die allergische Akutreaktion verantwortlich sind. Sie tragen in sich verschiedenste Granulasubstanzen, die wichtigste ist Histamin. Diese Mastzellen können sich im Allergiefall sprunghaft vermehren.

Kommt eine Blütenpolle (s. Abb.) in Kontakt mit einer Mastzelle, dann öffnet sich diese Zelle und schüttet ihre Granula (das Blütenpolle im ElektronenmikroskopHistamin) in die Schleimhaut aus. Dies ist Teil der immunologischen Abwehrreaktion. Das ausgeschüttete Histamin wandert zu den Blutgefäßen der Schleimhaut, bindet an die dort vorhandenen Histaminrezeptoren und löst eine biochemische Reaktion aus: die Blutgefäße (Adern) weiten sich und werden durchlässig. Dadurch tritt Flüssigkeit (Wasser) aus den Blutgefäßen ins Schleimhautgewebe aus. Es entstehen Schwellungen (Ödeme). Die Schleimhäute röten sich. Die Nase kann zuschwellen, die Schwellung der Bindehäute des Auges führt zu starken Blendungen im Auge (Lichtscheu). Es entstehen die Symptome der geröteten Augen, das Augentränen und das Naselaufen.

Histamin bewirkt aber vor allem einen starken Juckreiz an den Augen, in der Nase und im Hals, der so stark werden kann, dass er als unerträglich empfunden wird. Das Tragen von Kontaktlinsen verschlimmert die Symptomatik häufig, da sich die Allergene unter den Kontaktlinsen festsetzen und nicht vom Tränenfilm beseitigt werden können. Das Reinigen der Linsen ist daher in der Allergiezeit noch wichtiger, wenn man nicht auf sie verzichten möchte.